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KI im Recruiting: Wie Künstliche Intelligenz Recruitern helfen kann

Die Nutzung von KI im Recruiting kann vielversprechend sein und HR-Abteilungen entlasten. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt.

Marc Clemens
Marc Clemens

Mär 08, 2023

Der KI-gestützte Chatbot ChatGPT erhält zurzeit viel Aufmerksamkeit und wird von immer mehr Unternehmen eingesetzt. Auch im Recruiting kann Künstliche Intelligenz an vielen Stellen hilfreich sein, zum Beispiel bei Stellenanzeigen und Nachrichten oder der Zusammenfassung von Bewerbungen. Es kommt aber immer auf den richtigen Einsatz an.

Mit KI-Unterstützung gegen den Fachkräftemangel

In vielen Bereichen wird es für Unternehmen immer schwieriger, die passenden Talente zu finden. Stellen bleiben monatelang unbesetzt und Recruiting-Abteilungen sind zunehmend überlastet. Sie können sich nicht mehr auf die klassischen Wege verlassen, sondern müssen auf Active Sourcing setzen und potenzielle Kandidaten gezielt ansprechen. Durch Employer-Branding-Maßnahmen müssen sie versuchen, das eigene Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber bekannt zu machen.

Diese zusätzlichen Aufgaben belasten Recruiter und sorgen für immer größere Verzögerungen bei der Besetzung von Positionen. Durch Künstliche Intelligenz (KI) im Recruiting ist an vielen Stellen Unterstützung möglich. So wird der Alltag von Recruitern leichter und Unternehmen finden schneller neue Teammitglieder. 

Stellenanzeigen schreiben und optimieren lassen

Basierend auf den gewünschten Anforderungen, Aufgabenprofilen und Unternehmensinformationen kann ein KI-gestütztes Tool wie ChatGPT innerhalb kurzer Zeit eine Stellenbeschreibung generieren. Dadurch können sogar Aspekte auffallen, an die der Recruiter bisher gar nicht gedacht hatte.

Der Job Description Generator von 9am tut genau das und erstellt innerhalb von einer Minute anhand weniger Informationen eine umfassende Stellenanzeige.

Bei Bedarf kann eine KI auch bestehende Stellenanzeigen optimieren und ergänzen oder so umschreiben, dass sie für verschiedene Zielgruppen interessant werden. Das gelingt zum Beispiel durch eine Anpassung der Wortwahl oder ein Hervorheben unterschiedlicher Benefits innerhalb kürzester Zeit.

Nachrichten für Active Sourcing generieren

Eine Stellenanzeige zu veröffentlichen, reicht heutzutage nicht mehr aus. Recruiter müssen außerdem dafür sorgen, dass sie gesehen wird. Das gelingt unter anderem mit Active Sourcing, also der direkten Ansprache von interessanten Kandidaten zum Beispiel über LinkedIn oder ähnliche Plattformen.

KI kann im Recruiting bei der Erstellung von Nachrichten unterstützen, die auf der Stellenanzeige basieren und Interesse wecken. Auch hier ist es möglich, verschiedene Versionen zu generieren und je nach angesprochener Person die passende auszuwählen.

Karriereseite optimieren

Wer über die Stellenanzeige oder durch eine direkte Nachricht auf die Karriereseite des Unternehmens kommt, sollte dort einen möglichst positiven Eindruck gewinnen. Eine KI kann Empfehlungen geben, wie die Seite sich ansprechender gestalten lässt, oder neue Abschnitte schreiben, um sie noch informativer zu machen.

Bewerbungen zusammenfassen lassen

KI-generierte Zusammenfassungen von Lebensläufen oder Anschreiben helfen Recruitern dabei, Bewerbungen schneller auszuwerten. Sie können auf bestimmte Schlüsselbegriffe in den Zusammenfassungen achten und dadurch schneller erkennen, ob eine Person in die engere Auswahl kommen sollte oder nicht. 

Gesprächsleitfäden erstellen

Wenn die Kandidatenauswahl getroffen ist, stehen die Vorstellungsgespräche an. Eine KI kann eine Reihe von Fragen liefern, die für die zu besetzende Position interessant sind. Dadurch kommen Recruiter möglicherweise auf zusätzliche Ideen für ungewöhnliche Fragen. Falls die Expertise auf dem Gebiet der Stelle beim Recruiter nicht so hoch ist, sind die Fragen ebenfalls eine hilfreiche Anregung.

Menschliche und Künstliche Intelligenz kombinieren

Wie in vielen Bereichen sollten wir uns im Recruiting allerdings nicht komplett auf KI verlassen. Die menschliche Ebene spielt dabei eine wichtige Rolle und es gibt keinen Ersatz dafür. Erfahrene Recruiter bringen ein Urteilsvermögen mit, das eine KI nicht ersetzen kann. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass Künstliche Intelligenz anfällig für die Reproduktion von Bias ist, was im Recruiting generell ein Problem darstellt. 

Der richtige Weg liegt wahrscheinlich in einer Verbindung von KI für Aufgaben, die sich leicht automatisieren lassen, und der menschlichen Intelligenz und Erfahrung. Für welche Aufgaben Künstliche Intelligenz im Recruiting herangezogen werden soll, muss jedes Unternehmen individuell entscheiden.

Marc Clemens

Marc Clemens ist Gründer und CEO von CodeControl und 9am. Er ist Serial Entrepreneur und studierte an der Universität St. Gallen und der HEC Paris. 2016 gründete er CodeControl, einen kuratierten Marktplatz und eine Community der besten Tech-Freelancer Europas. Mit 9am hat er eine Plattform aufgebaut, die einfache Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Freelancern ermöglicht.

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