Dein Freelancer-Profil ist oft der erste Eindruck, den Menschen von dir haben - und wie wir alle wissen, gibt es dafür keine zweite Chance. Potenzielle Kunden oder Recruiter entscheiden oft innerhalb von Sekunden, ob du die geeignete Person für einen Auftrag bist oder nicht. Wir zeigen dir, wie du ein großartiges Profil erstellst, das sich von anderen abhebt und schnell von deinen Fähigkeiten überzeugt.
Freelancer-Profile sind anders als Lebensläufe von Angestellten
Wenn du in einem beruflichen Netzwerk wie LinkedIn unterwegs bist, merkst du schnell: Angestellte präsentieren sich anders als Selbstständige. Sie treten oft im Namen ihres aktuellen Arbeitgebers auf und stehen für seine Themen. Ihre bisherigen beruflichen Stationen stellen sie detailliert dar, dagegen stehen ihre Skills oft weniger im Vordergrund. Dagegen fokussieren sich Freelancer und andere Selbstständige stärker darauf, was sie konkret anbieten. Sie veranschaulichen ihre Erfolge bei Projekten mit Zahlen, Bildern oder Testimonials von Kunden.
Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Gruppen: Angestellte wollen in erster Linie ihren Lebenslauf zeigen, der Kompetenz demonstriert und sie möglicherweise für Recruiter interessant macht. Freelancer sind immer auf der Suche nach dem nächsten spannenden Projekt. Sie können dauerhaft neue Kunden gebrauchen und gestalten ihr Profil deshalb ausführlich und up to date.
Ein Freelancer-Profil ist also mehr als ein Lebenslauf. Mit dem Auflisten deiner bisherigen beruflichen Stationen ist es nicht getan. Schauen wir uns an, worauf es stattdessen ankommt.
Stelle dich auf die Plattform ein
Passe dein Profil der jeweiligen Plattform an. Auf LinkedIn solltest du zum Beispiel hervorheben, dass du Freelancer bist, was auf einer reinen Freelancer-Plattform natürlich nicht nötig ist. Außerdem bieten die Portale unterschiedliche Möglichkeiten, dich zu präsentieren. Beispielsweise kannst du vielleicht ein Header-Bild hinzufügen oder sogar ein Video einbetten, in dem du dich vorstellst. Informiere dich über die Optionen und schau dir andere Freelancer-Profile an, um dich inspirieren zu lassen.
Basics: Titel, Profilbild, Verfügbarkeit, Stundensatz
Die folgenden Elemente sollten unbedingt auf deinem Profil zu finden sein:
- Aussagekräftiger Titel: Statt “Designer” oder “Developer” nenne deine Schwerpunkte. Vielleicht kannst du sogar ein Adjektiv einbauen, das dich und deine Arbeit beschreibt, zum Beispiel “kreativ” oder ”ergebnisorientiert”
- Gutes Profilbild: Wähle ein Bild, auf dem dein Gesicht gut zu erkennen ist. Sonnenbrillen und große Mützen sind eher ungünstig, es sei denn sie sind dein Markenzeichen. Viele Kunden legen Wert auf einen persönlichen Eindruck und du erhöhst deine Chancen, wenn du sympathisch wirkst.
- Stundensatz: Nenne einen realistischen Stundensatz, damit Kunden direkt erkennen, ob du in ihr Budget passt. Wie du deinen Stundensatz berechnest, erfährst du in unserem Artikel.
- Verfügbarkeit: Wenn die Plattform es ermöglicht, gib an, ob du aktuell verfügbar bist beziehungsweise ab wann das wieder der Fall ist. Halte diese Information aktuell. Für einen potenziellen Kunden kann deine schnelle Verfügbarkeit ein zusätzliches Argument sein, dich anzufragen.
Außerdem gehört zu den Basics: Korrekturlesen! Achte auf Rechtschreibung und Grammatik, sonst wirkst du schnell unprofessionell.
Stimme deine Skills und Services aufeinander ab
Überlege dir genau, welche Services du priorisiert anbieten möchtest, und nenne diese zuerst. Achte außerdem darauf, dass deine angegebenen Skills genau dazu passen. Emarah Arif, Chief Profile Editor bei 9am, erklärt: “Es macht einen großen Unterschied, das Freelancer-Profil auf ein spezifisches Skillset hin zu optimieren. Viele Leute fügen einfach alle Skills hinzu, die sie über die Jahre erworben haben, anstatt sich auf die zu konzentrieren, die für ihre gewünschten Projekte relevant sind. Wenn jemand dich als Texter beauftragen will, geht es um Recherche und Schreiben und nicht um Teamwork oder Leadership.”
Bleibe auf deinem Freelancer-Profil kurz und übersichtlich
Stelle deine Erfahrung prägnant und knapp dar – egal ob frühere Stationen als Angestellter oder Projekte als Freelancer. Die meisten Kunden oder Recruiter werden dein Profil erst einmal überfliegen und nicht detailliert lesen. Nutze also lieber Bulletpoints und keine ganzen Absätze. Recruiterin Laura Menge empfiehlt, bei den aufgelisteten Unternehmen kurz zu erläutern, zu welcher Branche sie gehören. Dadurch lässt sich die Relevanz deiner Erfahrung für den Kunden leichter einschätzen.
Zeige deine Erfolge
Beschreibe nicht nur deine Tätigkeiten, sondern nenne auch konkrete Dinge, die du erreicht hast. Recruiterin Laura rät: “Sei spezifisch und nutze Zahlen, um deine Erfolge zu beschreiben, zum Beispiel 70 % mehr Besucher durch das neue Website-Design oder Mit der entwickelten App 150 % erhöhte Kundenbindung.” So zeigst du, dass du Ahnung von deiner Arbeit hast und dem Kunden einen echten Mehrwert bieten wirst.
Finde die richtigen Worte
Bei der Formulierung der Stationen in deinem Freelancer-Lebenslauf gibt es ebenfalls ein paar Dinge zu beachten:
- Nenne Leistungen statt Verantwortlichkeiten. So zeigst du, dass du bei einer Aufgabe auch erfolgreich warst. Verwende also lieber Begriffe wie “abgeschlossen”, “ gesteigert”, “eingeführt” oder “aufgebaut” und nicht “verantwortlich für”.
- Vermeide Wörter wie “unterstützt” oder “assistiert bei”. Dein Beitrag wird dabei nicht deutlich. Nenne stattdessen lieber die Dinge, die du wirklich selbst umgesetzt hast.
- Nenne konkrete Zahlen statt “mehrere” oder “zahlreiche”. Du wirkst dadurch glaubwürdiger und deine Erfolge überzeugender.
- Jeder Teil sollte eine Aufgabe und ein Ergebnis (idealerweise mit Metrik) enthalten.
Kundenstimmen als Social Proof
Wenn die Plattform es erlaubt, solltest du auch Kundenstimmen einbauen. Möglicherweise kannst du direkt über die Plattform Feedback anfragen und anzeigen lassen. Vielleicht gibt es aber auch einen Bereich, wo du selbst Testimonials einbauen kannst. Bitte einige zufriedene Kunden um ein paar Zeilen, in denen sie zusammenfassen, was du für sie getan hast und was sie an deiner Arbeit besonders geschätzt haben. Viele Kunden sind damit einverstanden, wenn du das Statement vorformulierst und sie es lediglich freigeben müssen.
Überzeuge mit Arbeitsproben
Als Freelancer ist es besonders wichtig, dass potenzielle Kunden sich ein Bild von deiner Arbeit machen können. Als Texter kannst du zum Beispiel eine Auswahl von gelungenen Artikeln zusammenstellen und als Designer deine schönsten Arbeiten zeigen. Es gibt spezielle Seiten für Portfolios, auf die du verlinken kannst. Noch besser ist es natürlich, wenn du deine Arbeitsproben direkt in dein Profil integrieren kannst, zum Beispiel als PDF.
Das richtige Freelancer-Profil für jedes Level
Die Inhalte in deines Freelancer-Lebenslaufs sind stark davon abhängig, wie viel Erfahrung du hast. Stehst du noch am Anfang deiner Karriere? Dann hast du wahrscheinlich noch nicht viele Stationen, die du nennen kannst. Viele junge Freelancer listen alle Jobs auf, die sie bisher hatten, auch wenn sie nicht relevant für ihre Services waren. Das kann in Ordnung sein, wie Emarah erklärt: “Wer weniger erfahrene Personen beauftragen möchte, weiß in der Regel, dass sie noch am Anfang stehen und nicht so viel Erfahrung mitbringen. Diese Freelancer sollten deshalb ihre Skills in den Vordergrund stellen. Ein Nebenjob in einem Fast-Food-Restaurant kann zum Beispiel die Fähigkeit geschult haben, effizient in einer dynamischen Umgebung zu arbeiten – ein wertvoller Skill!”
Wenn du schon ein paar Jahre Erfahrung hast, sind deine bisherigen Stationen und Projekte genauso wichtig wie deine Skills. Fokussiere dich auf deine erfolgreichsten Jobs und deine zentralen Fähigkeiten und gib Beispiele dafür. Kunden wollen sehen, welchen Wert du ihrem Unternehmen bringen kannst. So ziehst du spannende und herausfordernde neue Projekte an, die dein Portfolio erweitern.
Wenn du schon viele Jahre in deinem Bereich unterwegs bist, sollte es vor allem um deine aktuellere Erfahrung gehen. “Was du vor zehn oder 15 Jahren gemacht hast, wird vielen Kunden als überholt und irrelevant erscheinen”, sagt Emarah. “Nenne deine Aktivitäten der letzten paar Jahre und nutze den About-Bereich, um deine vielfältige und langjährige Erfahrung zusammenzufassen.”
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du dein perfektes Profil auf LinkedIn erstellst, schau dir diese Webinar-Aufzeichnung an. Björn Brandt teilt darin seine Top-Tips für Freelancer, die das Netzwerk für Social Selling nutzen wollen:
Wusstest du schon, dass du bei 9am dein Profil nicht selbst erstellen musst? Melde dich einfach auf unserer Freelancer-Plattform an und teile deinen Lebenslauf oder den Link zu einem anderen Profil mit uns. Unser Team erstellt dein optimiertes Freelancer-Profil für dich. Außerdem bleibt es automatisch aktuell, indem deine neuesten Projekte hinzugefügt werden.
